Cote d'Ivoire (RCI)   Elfenbeinküste

Die EDEJU-Idee entstand 1973 in der Elfenbeinküste. Die Ausgangssituation war die Beobachtung, dass Kinder im Nachahmungsspiel der Erwachsenenwelten ihre vielfältigen individuellen Interessen und Potenziale bereits im Spiel offenbarten.

Der Schulbesuch (ver-)führt jedoch zu einer weitgehenden Vernachlässigung der Entfaltung dieser Potenziale, weil dort das Augenmerk auf Bildungsstandards gelegt wird, welche die Schüler sehr einseitig und nicht bedarfsgerecht auf das Leben vorbereiten. Resultat ist die Vernachlässigung der Entwicklung der individuellen Persönlichkeit. Dies führt zur mangelhaften Entwicklung der eigenen Gesellschaft, in der die Bürokratie wuchert, da der schulische Alltag insbesondere hierfür einige "Grundlagen" schafft: Gehorchen,  sitzen und schreiben.

Der Lastwagen transportiert Palmölkerne in die Fabrik.

Seit der Einführung der Schule, die einen sehr breiten Raum in der Entwicklungszeit der Kinder einnimmt, ist die Förderung individueller Potenziale nicht kultiviert worden. Somit fehlt dem Nachwuchs die Möglichkeit sich vielfältig und individuell zu entfalten und die Basis für kreative und unternehmerische Tätigkeiten zu entwickeln die ihm ermöglicht, die Gesellschaft aus eigener Kraft weiterzubringen und die vielfältigen Probleme in eigener Regie zu lösen.

Das EDEJU-RCI-Netzwerk soll dem Nachwuchs bessere Lebenschancen bereiten und die Grundlage für eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung schaffen.  1986 begannen die ersten konkreten Aktivitäten.  Gbongro Ezechiel, ein hochmotivierter und kreativer junger Erwerbsloser, legte sich ins Zeug. Völlig selbständig begann er mit der Spielzeug-Produktion und -Vermarktung. Ezechiel startete zunächst in seinem Heimatdorf Toupah, um später in der Hauptstadt Abidjan bereits in einer eigenen Werkstatt zu arbeiten. Er Bildete weitere Akteure aus, welche teilweise bis heute aktiv sind.

Von 1988 bis 1990 konnte ich als "Integrierter Experte" per CIM, und durch eine Anstellung bei der Universität von Abidjan, in dem Projekt zur Entwicklung des Nordens der RCI, in Korhogo weitere junge Erwachsene von der EDEJU-Idee begeistern und motivieren, ebenso die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Spielzeug in die Hand zu nehmen. Ab 1995 konnten deutsche Zivildienstleistende gemeinsam mit ihren lokalen Partnern, die regionale und inhaltliche Weiterentwicklung von EDEJU-CI fortführen.

Die Weiterentwicklung vom EDEJU-RCI-Netzwerk hängt von vielen Faktoren ab. Insbesondere ist ein breiter Umdenkungsprozess in der Bevölkerung unabdingbar. Dazu braucht es einen langen Atem und natürlich den nachweisbaren Erfolg bei den teilnehmenden Kindern und jungen Erwachsenen. Die Basis dazu ist geschaffen.

Erster Schritt ist lokale Herstellung von Spielzeug. Damit sollen die Interessen der Kinder geweckt und gefördert werden. Der Vertrieb sichert den lokalen Produzenten den Lebensunterhalt. Die Palette reicht inzwischen von einfachen Puzzles bis hin zu kleinen UKW-Sendern.  Weitere Schritte müssen erfolgen, um die Vision einer modernisierten Schule des Lebens zu verwirklichen, welche dem Einzelnen die Möglichkeit bietet, sich selbständig und kooperativ weiterzuentwickeln.




Detaillierte Informationen zu dem EDEJU-RCI-Netzwerk in der Elfenbeinküste werden bald wider zugänglich sein. Bis dahin stehe ich Ihnen für nähere Auskünfte gerne zur Verfügung.

Wolfgang Helmeth

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