Cleverle Bilanz 2002

Falko mit einem selbst gebauten Feuerwehrroboter.

Falko, der Jüngste in der Runde der Roboter-Konstrukteure hat's als erster geschafft. Sein Feuerwehrroboter ist in der Lage, selbständig Feuer zu orten und zu löschen. Das Geheimnis steckt in einer selbstgebauten Infrarot-Kamera und einer speziellen ebenfalls selbstgebauten elektronischen Schaltung. Eine computergesteuerte Weiterentwicklung ist in Arbeit. Damit aber nicht genug. Jetzt hat er seine Homepage so weit gestaltet, dass sich jeder Interessent an ihn wenden kann, dem er gerne sein Wunderwerk präsentiert und dem er ebenso gerne viele fachliche Ratschläge gibt. Ein Mausklick auf seiner Homepage stellt den Kontakt zu ihm her.

So machen es auch all die anderen Cleverle, die sich gerne mit Gleichgesinnten zusammentun. Am Anfang erst mal bei Wolfgang Helmeth, dem Initiator des Projekts, dann aber selbständig.

Vor einem Jahr ging’s los. Bereits damals bei der Start-Veranstaltung in der Schul-Aula, präsentierten die ersten Cleverle ihre Mitmach-Projekte. Bald darauf , auf dem Weihnachtsmarkt, konnte man schon das Cleverle-Taxi von Daniel benutzen. Damals noch in Handbetrieb, diesmal bereits mit Solarenergie betriebenem Motor und vielen Extras, an denen unter Anleitung von Daniel weiter getüftelt wird. Die Rolle des TÜV's spielt gerne der Kfz-Meister Kandziorra, der auch die Batterien sponserte und in dessen Werkstatt das Taxi von den Cleverle unter der Anleitung der Kfz-Mechaniker repariert wurde. EnBW ließ es sich nicht nehmen, während der ecotrend-Messe in Freiburg, aus dem Taxi ein eco-Taxi zu machen und sponserte ein hochwertiges Solarpaneel.

PISA hat einige aufhorchen lassen, die sich darüber Gedanken machen, wie unser Nachwuchs auf die Zukunft vorbereitet werden soll. Dazu melden sich hier und da Hirnforscher, die auch an Hand von Tierversuchen bestätigen, dass an dem alten Sprichwort "Was Hänschen nicht lernt....." was dran ist. Und Michael Schumacher wäre kein Weltmeister, wenn er nicht "Früh übt sich, wer ein Meister...." spielerisch bereits als Kleinkind Rennen gefahren wäre. Wie viele Meister aber gehen uns verloren, in einer sich global zum Spielplatz entwickelnden und konkurrierenden Welt, wenn wir unseren Kindern nicht die Möglichkeit einer Förderung ihres gesamten Spektrums ihrer individuellen Anlagen bieten?

Wolfgang Helmeth diskutiert mit Dr. Andreas Schleicher.

Das vergangene Jahr gab dem Initiator neben den konkreten Cleverle-Aktivitäten, eine Vielzahl von Gelegenheiten, sich auf Veranstaltungen, wie der edut@in und bald der learntec in Karlsruhe, in der evangelischen Akademie in Loccum, oder auf der Bildungsmesse in Köln mit Experten zu unterhalten. Im Stuttgarter Literaturhaus traf er kürzlich den Initiator der OECD-PISA-Studie Dr. Andreas Schleicher, dem er eine seiner Lieblingsfragen stellte: Wie viel Prozent des individuellen Potenzials wird im Durchschnitt durch unser Bildungssystem bei unseren Kindern systematisch geweckt und gefördert, wie viel Prozent bleibt unbeschadet zurück und wie viel Prozent versandet, weil es nicht rechtzeitig geweckt und gefördert wird?

Das Pilotprojekt "Denzlinger Cleverle", hinter dem das seit vielen Jahren entwickelte Konzept "Interkulturelles Selbst-Lern-Netz" steckt, soll sich weiterentwickeln, um die in jedem Kind steckende Neugierde, Eigeninitiative, Kreativität, Selbstwirksamkeit, Lebenskunst und Lebenstüchtigkeit herauszufordern. Die Beobachtung zeigt, dass Kinder sich spontan mit Gleichgesinnten unabhängig ihres Alters vernetzen und dabei Synergie-Effekte entwickeln, die in anderen Konstellationen rar sind. Sie kennen dabei keine Grenzen. Das herzliche Verhältnis zu Ben aus Kamerun, der seit einigen Monaten fleißig mitarbeitet, ist nur ein Beispiel für die sich spontan entwickelnde Weltoffenheit und soziale Kompetenz.

Auf dem Weihnachtsmarkt und bei vielen anderen öffentlichen Veranstaltungen erzählen Ihnen gerne die Cleverle, ihre Eltern, Ben Oben MKPOT und Wolfgang Helmeth mehr dazu. Eingeladen sind alle Kinder, die sich für die cleveren Mitmachprojekte interessieren.

Über die Homepage http://www.edeju.de  oder http://www.Denzlinger-Clevekle.de erreichen Sie die aktuellen Angebote der Cleverle. Dort gibt’s auch weitere Informationen, wenn Sie Lust verspüren, aktiv mitzuarbeiten oder gar in Ihrer Gemeine ein Cleverle-Projekt zu initiieren.

Wolfgang Helmeth, 12.12.2002